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Tandemclub Weiße Speiche Hamburg e.V.


2021/2022

Speichenspiegel 2021/2022

Redaktion: Maike Dwenger
Layout (Papierversion, Website und Word/PDF-Dokument): Jan Klijn

Anmerkung: Aus Datenschutzgründen weden einige Daten, wie der Geburtstagskalender, an dieser Stelle nicht veröffentlicht. Da wo Text fehlt wird dies explizit erwähnt. Grundsätzlich werden Personen nur mit Vorname und mit der ersten Buchstabe des Nachnamens erwählt. Ausnahmen gelten für einige Personen, die eine öffentliche Aufgabe im Verein haben und der Name sowieso klar ist, sowie für Personen, die explizit angegeben haben, keine Probleme mit einer Veröffentlichung des Namen im Internet zu haben. Bitte wendet Euch für eine komplette Version des Speichenspiegels an die Redaktion.

Editorial

Von Maike Dwenger

 

Schon die zweite Saison mit Corona liegt hinter uns und eigentlich wollen wir uns nicht daran gewöhnen. Zu groß sind die Auswirkungen auf unser Vereinsleben. Nicht nur die Touren fehlen uns, auch das gesellige Leben drumherum.

 

Nun ja, es gab ja die eine oder andere Tour, sogar Wanderungen, und auch die Mitgliederhauptversammlungen konnten wir abhalten. Aber es war eben doch nicht so wie sonst. So mussten wir auf die uns seit der Vereinsgründung begleitenden Stiftungsfeste verzichten und ein Damoklesschwert hing über allen Touren, auch über den Klönabenden.

 

Aber der Speichenspiegel ist noch am Leben. Einige fleißige Schreiber haben Beiträge für uns verfasst, die den einen oder anderen sicher ansprechen werden:

 

Sabine ist noch nicht lange dabei, sie ist aber aufmerksam geworden, als sie von den virtuellen Kulturführungen hörte. Darein gibt sie uns eine Einführung, und wie einfach man von zuhause aus daran teilhaben kann.

 

Für die Naschkatzen und Bäcker unter uns hat Joachim wieder ein Rezept verraten.

 

Und Kekse knabbernd zuhause sitzen (weil wir nicht mit dem Tandem unterwegs sind) und ein fesselndes Buch lesen, was kann schöner sein? Barbara hat wieder einen guten Lesetipp für uns, und natürlich geht es dabei auch ums Fahrradfahren, unter anderem.

 

Natürlich kommen auch die Sprachen nicht zu kurz. Deshalb könnt ihr noch einmal nachlesen, in Plattdeutsch, welche Erfahrungen die Autorin Silke Frakstein mit unserem Tandemclub in der Vergangenheit, noch vor meiner Zeit, gemacht hat.

 

Ach ja, die Lyrik! Auch ihr ist ein Beitrag gewidmet. Angelehnt an ein Gedicht, das Hubert R. für die Schmunzelecke in den BSVSB-Nachrichten nach einem bekannten Goethe-Text umgewandelt hat.


Auf Tourenberichte brauchen wir auch nicht ganz verzichten, denn zum Glück erzählt Arno wieder von seinen Ausfahrten mit Rudi, und Martina berichtet in einem kurzweiligen Artikel von einer Wanderung um Schneverdingen, die Kirsten für uns organisiert hat.

 

Und ich erinnere mich an eine lustige Begebenheit, die sich, wenn ich recht, und überhaupt in etwa richtig erinnere, vor 15 Jahren zugetragen hat.

 

Nicht mehr nachvollziehen lässt sich allerdings, wann Joachim das Vater – Sohn Gespräch am Frühstückstisch belauscht hat.

 

Nun ja, und dann sehen wir mal, was Jan noch so alles aus seinem Hut zaubert!

 

Also, ich denke, das wird wieder eine kurzweilige Lektüre für alle Interessierten werden. Viel Spaß dabei.

Speichenspiegel etwas später dieses Jahr

Von Jan Klijn

 

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, kommt der Speichenspiegel in diesem Jahr etwas später. Grund ist mein kleiner Fahrradsturz auf dem Weg zur Arbeit. Dabei habe ich u.a. mein Schulterblatt an einigen Stellen gebrochen und das musste im Krankenhaus operiert werden. Alles kein Drama, bloß konnte ich als Layouter des Blattes kaum am PC arbeiten und deshalb das Layout auch nicht vornehmen.

Das Foto zeigt eine Röntgenaufnahme der rechten Schulter von Jan. Deutlich erkennbar sind die Kugel des Oberarmknochens in der Schulter. Einige Rippen sind auch zu sehen sowie Schlüsselbein. In der Schale von Schulterblatt, in das der Kugel vom Oberarm rotieren soll, sind drei Schrauben zu sehen. Das Foto wurde also nach der Operation aufgenommen.
Foto von Jan im Krankenhaus. Er trägt eine kurze Sporthose und einen roten Pulli mit Reißverschluss. Wie eine Tasche trägt er rechts auf der Hüfte einen enormen Block aus weichem Material, auf dem sein rechter Arm ruht. Dadurch passt der Pulli nicht mehr und lässt seine Brust frei.

Geleitwort des ersten Vorsitzenden

Bernd Wülfken

 

Liebe Tandemfreundinnen und –freunde,

 

da sitze ich nun vor einem noch fast leeren Blatt Papier und lasse Worte aus meiner Feder fließen. Hört sich gut an, aber in Hamburg würde man sagen: „He lücht!“ Stimmt, natürlich sitze ich hier an meinem Computer und überlege mir, was ich den Leuten denn eigentlich mitteilen soll. Nach diesen zwei Jahren! Es schleicht sich der Gedanke ein, einfach mal nachzuschlagen, was ich denn so in den vergangenen Jahren geschrieben habe.

 

Mir fällt der vorletzte Speichenspiegel in die Hände. Da schrieb ich zum Beispiel, dass ich mein Amt als 1. Vorsitzender – das war ich zu der Zeit seit knapp einem Jahr nach fast 22 Jahren als „Vize“ – nur als Übergangslösung ansah und ich gewillt war, es bei der nächsten Wahl in jüngere Hände zu übergeben. Mir kommt da das Grimmsche Märchen vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ in den Sinn. Der Fährmann möchte wissen, warum er immer wieder von dem einen Ufer zum anderen fahren muss ohne abgelöst zu werden. Der Teufel, von seiner Großmutter befragt, kannte natürlich die Lösung, nämlich…Ach, lest doch selbst einmal das Märchen! Und wie es mit mir ausging, das wisst Ihr doch auch. Es fand sich niemand.

 

Ich konnte ferner mitteilen, dass wir von einem Mitglied im Testament großzügig bedacht worden waren und wir im Rahmen des Werner-Otto-Preises eine dotierte Anerkennung erhalten hatten. Die Befestigung unseres Grundstücks war abgeschlossen, der Container konnte nicht weiter absacken, und die Mittel für weitere Renovierungen unseres „Häuschens“ waren vorhanden. Zuvor wollten wir uns aber bei – noch lebenden - Gönnern und Helfern bedanken und einen „Unterstützertag“ feiern. Und was kam dann? Corona! Das ist jetzt ungefähr zwei Jahre her. Zwei Tandemsaisons sind größtenteils ins Wasser gefallen. An Feste war nicht zu denken. Immerhin hat unser Container im vergangenen Jahr einen neuen Anstrich bekommen, und der Abhang neben der Tandemhalle konnte durch eine erste Bepflanzung vor weiterer Erosion geschützt werden. Unsere Absicht, die Toilettenanlagen zu sanieren, ließ sich hingegen noch nicht verwirklichen. Mittlerweile ist es auch schwierig Handwerker zu bekommen.

 

Schluss jetzt! Genug gejammert! Es gibt wirklich einen Lichtblick, um den uns andere Sportvereine beneiden. Nicht ein einziges Mitglied hat die Weiße Speiche verlassen, weil das Angebot nicht mehr stimmt. Alle haben treu ihren Beitrag bezahlt und sind geblieben. Hierfür möchte ich mich bei Euch allen von ganzem Herzen bedanken!!! Das gibt mir Anstoß weiterzumachen. Wie der Fährmann, immer von Ufer zu Ufer. Wenn Omikron vorbei ist – ich nenne dieses Sch…ding nur noch „Omi Krohn“ – werden wir auch wieder Tandem fahren. Und vielleicht klappt’s auch mit den Klos.

 

Bleibt bis dahin gesund!

Der Cartoon zeigt einen Mann, der wandert während er aufs Mobiltelefon starrt. Er wird von einem Hund geführt. Der Hund und das Hundegeschirr sehen so aus, als handele es sich um ein Blindenführhund. Der Hund trägt eine Decke auf der geschrieben ist:

Vorwort der Tourenwarte

Anja Meister und Ulli Staniullo

 

Liebe Tandemfreunde,

 

im letzten Speichenspiegel hat Ulli sein Vorwort damit begonnen, dass er richtig stolz auf die Ausarbeitung des neuen Tourenplans für die Saison 2020 war. Der erste Tourenplan mit offiziell geplant kurzen und langen Touren im Wechsel. Mit Recht war Ulli stolz darauf! Denn auch wenn mit diesem Wechsel der Touren jeder von uns seine Tour findet, ist es aber in den Vorwegen alles andere als einfach, entsprechende Termine und deren Reihenfolge auszuarbeiten. Und was kam? Mit immer mehr Corona und den Auflagen kamen immer weniger Touren zustande. Also war die ganze Arbeit umsonst? Mitnichten! Auf geht es in die nächste Saison!!

 

Und nun haben wir die Saison 2021 hinter uns, jedoch wirklich viel mehr geradelt als im Jahr zuvor sind wir auch nicht. Das liegt wohl daran, dass wir auch nicht weniger Pandemie hatten als im Jahr 2020. Das ist schade - aber es ist nun mal so. DIE Saison wird kommen, in der wir wieder jede Tour so fahren können und dürfen, wie die Termine es hergeben…. und alle Hoffnungen liegen in der nahen Zukunft: die Saison 2022. Aber das ist Zukunftsmusik.

 

In der Saison 2021 konnten von den geplanten elf Wochenendtouren lediglich vier gefahren werden, was der Corona-Lage und den behördlichen Bestimmungen zu verdanken war. Auch war das Wetter nicht unbedingt immer ganz so ein Träumchen. Hauptsache ist doch, dass überhaupt ein paar Termine zustande kamen. Aber wenn man bedenkt, dass wir die Tandemsaison weder mit dem Anradeln einläuten noch mit dem Abradeln und dem so beliebten Radputzen ausklingen lassen konnten, war die „goldene Mitte“ doch ganz fröhlich und unfallfrei.

 

Wir alle gehen mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wohl eher nicht konform. Deshalb wünschen wir uns und euch eine Tourenreiche und sonnige Tandemsaison 2022.

 

Den diesjährigen Tourenplan mit den Wochenend-, Mittwochs- und 100er-Terminen findet ihr im Nachgang zu unseren Ausführungen. Für alle diese Touren benötigen wir noch Tourenleitende. Ina Seidel für die Mittwochs-, Ulrike Goes für die 100er- und Ulli Staniullo für die Wochenendtouren nehmen eure Anmeldungen unter den bekannten Telefonnummern gern entgegen. Das Anmeldeprozedere für alle Teilnehmenden vor den jeweiligen Touren hat sich nicht geändert.

 

Wir wünschen uns allen eine erfolgreiche Tandemsaison 2022 mit viel Sonne und schönen Touren.

 

Damit verbleiben wir mit einem Sinnspruch "Alles wird gut werden, was gut werden soll… manchmal dauert es nur etwas länger"

Das Bild zeigt eine Zeichnung von drei Musikanten, die Musik machen (große Trompete, kleine Trompete und ein Trommel)

Wir begrüßen an dieser Stelle ganz herzlich die neuen Mitglieder und Piloten!

Tourenplan 2022

 

Wichtige Mitteilung

Aufgrund der Coronasituation ist es noch unklar, welche Touren tatsächlich stattfinden können.

 

Informiert euch deshalb bitte kurzfristig auf www.tandemclub.de oder beim jeweiligen Organisator:

  • Allgemeine Touren: Ulli Staniullo
  • Mittwochstouren: Ina Seidel
  • Hundertertouren: Ulrike Gös

 

Hier geht es zum Gesamttourenplan.

Dat eerste Mol

Vun Silke F.

 

Radfohren is düt Johr „In“. De Fohrradhöker köönt gor nich soveel levern wiel allens ut China kümmt. Tjä, sowas kommt von sowas (alter Schnack).

 

Schietbüdel mokt den Vörslag doch mol wedder no de Alsterquelle to fohren. Ne, un nochmols ne heff ik seggt. Worüm, dat steiht hier.

Veele Johren heff ik Radtouren för den ADFC mookt. En Book kann ik dorvun moken. Ober nu will ik vun eene Tour mit den Blindenvereen vertellen.

 

Bi den Blinden geiht dat mit en Tandem. Vörn sitt de Pilot, de allens süht un achtern de Fohrgast. Allens wat du as Pilot mookst, mutt de achter di natürlich ok weten. Toerst is dat nich so eenfach.

 

Ik heff mi de Tour no de Alsterquelle vörnohmen. Start is de U-Bohn Station Kiwittsmoor. Dor op den Parkplatz is noog Platz för 15 – 20 Tandems. Ik kenn de Tour buten Kopps. Se gefallt mi bannig god. Geiht se doch dörch veele Stadtdeele üm den Speckgürtel vun Hamborg. Jümmers op ruhige Strooten.

 

Klock Teihn geiht dat los, 19 Tandems op´n Wannerweg. Dor kiekt de Lüd. De erste Hammelsprung – so seggt man to de dusseligen Bügel – ober allens geiht kloor. Im Harksheider Moor am See wüllt wi Freuhstück moken. Un wat passeert? Ik heff bi de Sabbele vörn den verkehrten Weg nohmen. Schaneerlich. En Tandem is duppelt so lang as een normolet Fohrrad un de Gast achtern op dat Rad kann nich kieken.

 

Dat duert, bit dat wie all wedder kloor sünd.

 

Un denn, fief Minuten loter, heff ik mi all wedder verfranzt.

 

20 Johr mook ik nu Radtouren un nie, nie heff ik mi verfranzt. Mi sitt de Tronen in`n Hals.

 

Nu gifft dat Freustück „auf unbekanntem Waldweg“.

 

Un denn eerstmol en Blick op de Kort – allens kloor, geiht wieder, un den See seht wi ok.

 

Bi de Touren is dat so, dat de Fohrer mit dat Auto un de Radler sik an bestimmte Steden drepen dot. Jüst hebbt wi enen Platten un dat Fohrrad mutt tuscht warrn.

 

Nu geiht dat glatt bit no de Alsterquelle. Beschaulich un ruhig is dat. Ober de Alsterquelle is en lütt Muttlock. Ene Pilotin froogt mi: „Und was soll ich hier nun?“ „Nehmen Sie doch bei der nächsten Tour einen Eimer Wasser mit“ anter ik.

 

De Trüchweg klappt, allens paletti. Bi Hasloh sünd eenige Achterdeele etwas strapaziert. Ober nützt jo nix, bit Pinnbarg is dat nich mehr wiet.

Ik heff vör de Tour mit Petrus snackt, keen Regen, un Klock dree sünd wi op`n Hoff, wo de Garage för de Tandems is.

 

Dat rüükt all wunnerbor – dat Buffet is fardig.

 

Nu is de Anspannung vörbi. Een Platten, ober keen Wehdoog.

 

Blots eene Zicke weer dorbi, eene vun de ganz miese Sorte.

 

Ober ik loot mi de scheunen Soken vun dat Buffet schmecken. Mutt jo vun Pinnbarg noch mit Fohrrad wedder no Neendörp.

 

Nu sitt ik op`n Balkon un pack de Radltaschen ut un wat kümmt mi in de Näs? Dat Freuhstücksbrot, mit Käs.

 

Keen mit 19 Tandems tweemol nich den richtigen Weg finnen kann, dröff ok nich freuhstücken.

Aus Joachims Keksdose

Von Maike Dwenger, Rezept von Joachim K.

 

Er hat es wieder getan – Joachim hat uns wieder ein Rezept verraten! Natürlich nur auf meine flehentliche Bitte, weil diese Kekse mir nach einer Mittwochstour so außerordentlich gut schmeckten.

 

Nicht, dass ich dafür Thomas` Butterkuchen verschmäht hätte, das nicht, aber nach so einer Tour kann man schon beides vertragen.

Ein gemaltes Bild. Zu sehen ist eine Tasse Kaffee mit zwei Keksen auf dem Unterteller. Daneben eine Schale voller Kekse.

Marzipanheidesand

  • 200g weiche Butter
  • 80g Puderzucker
  • 50g Marzipanrohmasse, geraspelt
  • 2 Pä.Vanillezucker

Alles zu einem glatten Teig verarbeiten

 

  • 250g Mehl

Einarbeiten.

2 Rollen formen, in Folie wickeln und 2 Stunden kühlen.

 

  • 1 Ei verquirlen
  • 50g Hagelzucker

 

Ofen vorheizen. Umluft 180 Grad.

 

Teigrollen in Scheiben schneiden, mit Ei bestreichen und in Hagelzucker tupfen.

 

Auf ein Backblech legen und goldgelb backen, 8-10 Minuten.

 

Ihr könnt euch denken, dass ich das Rezept bald testen musste, (natürlich aufgrund meiner Redakteursverantwortung…) und inzwischen haben diese „Igelkekse“ eine eigene Dose und einen festen Platz im Schrank. Und wenn sie sich halten, halten sie wochenlang und werden von Tag zu Tag noch(!) schmackhafter.

 

Danke, Joachim!

Rudi und Arno wieder auf Touren

Von Arno S.

 

Auch im Frühjahr 2021 mussten die offiziellen Touren aus bekannten Gründen leider ausfallen. Danke an den Verein, dass wir wieder ein Tandem ausleihen konnten.

 

Tour 1: 24. April, Tour von Pinneberg nach Lattenkamp 28 km

Zum Schraubertermin brachte uns meine Frau Regina mit dem Auto. Unsere ersten Impftermine standen noch bevor und ungetestet wollten wir nicht auf Tour gehen. Also Stopp im Schnelltestzentrum Niendorf. Für Rudi war es der erste Test. Alle Testbescheide waren negativ und wir fuhren weiter nach Pinneberg.

 

Nach Probefahrt auf einem Jugendrad, das fast unter uns zusammenbrach, obwohl wir zusammen nicht einmal 200 kg wiegen, entschieden wir uns für ein Nuvinci Tandem. Also ein Tandem mit stufenloser Schaltung. Damit hatten wir letztes Jahr gute Erfahrungen gemacht. Rudi gefiel, dass er die Lenkerhöhe individuell einstellen konnte, weil der hintere Lenker eine eigene Stange hatte und nicht am vorderen Sattel befestigt war.

 

Wir wussten nicht, dass dadurch das Rad besonders schwer ist und eher für kurze Spazierfahrten geeignet ist.

 

Unsere Tour: Über Thesdorf, an der Bahn entlang, schiebend auf schmalem Pfad über die Düpenau. Weiter an der Bahn entlang über Halstenbek. Hier stoppten wir kurz und entfernten ein Stück Papier, das jemand auf den Weg geworfen hatte. Ironischerweise mit dem Aufdruck: „Dieser Kassenzettel ist umweltfreundlich!“

Eine schöne Pause machten wir am Krupunder See mit viel Entengeschnatter. Nach Unterquerung der A7 machten wir Pause im Niendorfer Gehege. An der Tarpenbek entlang endete unsere Tour an der U-Bahn Lattenkamp. Das Tandem fuhr ich dann noch zum Parken bei mir zuhause in Lokstedt.

Tour 2: Tour 19. Mai, in das Ohemoor 25 km

An diesem Mittwoch starten wir um 10:00 Uhr an der U-Bahn Lattenkamp.

 

An der Tarpenbek fahren wir zum Niendorfer Gehege und machen dort Frühstückspause am uns schon bekannten Rastplatz. Ich entdecke einen Maikäfer und Rudi erfährt, wie dies Krabbeltier sich mit Hand anfühlt. Den Maikäferstreich von Max und Moritz kennt Rudi noch nicht. Alle vertonten Streiche schicke ich Rudi später per Email. Weiter geht die Fahrt an der Kollau zum Niendorfer Grenzhaus und dann durch das Ohemoor. Am Flughafen entlang überqueren wir den Kronstiegtunnel und folgen der Tarpenbek am Flughafen zurück bis U-Bahn Lattenkamp. Pünktlich nach der Tour setzte der Regen ein.

 

Tour 3: Tour 29. Mai fast bis zum Großensee, 63 km

An diesem schönen Tag hole ich Rudi um 10:00 Uhr U-Bahn Lattenkamp ab.

 

Wir fahren durch Winterhude und dann durch den Stadtpark. Bei den blühenden und duftenden Rhododendronhainen machen wir Halt zum Fotoshooting und Blütenbefühlen.

Weiter geht es an der alten Wöhr und an der U-Bahn entlang Richtung Wandsbek-Gartenstadt. Durch Schrebergärten zur Wandse, an dieser weiter zur Ralau in das NSG Höltigbaum. Weiter über Stapelfeld Richtung Großensee. Jetzt spüren wir das schwere Tandem und lassen den Großensee links liegen. Auf der ehemaligen Bahntrasse fahren wir nach Glinde mit Pause am Glinder See. Bei der nächsten Pause am Öjendorfer See trifft Rudi zufällig Bekannte aus seinem Stadtteil. Hamburg ist doch ein Dorf. Die Rückfahrt durch den Wandsbeker Forst, an der Wandse und Eilenau. Bei der Hitze brauchten wir jetzt dringend eine Pause und schon saßen wir beim kühlen Alsterwasser. Weiter fuhren wir an der Außenalster und am Leinpfad. Die Tour endete wieder U-Bahn Lattenkamp. Ein Wannenbad half gegen den Muskelkater. Unsere längste Tour auf dem schweren Tandem!

 

Tour 4: 12. Juni von Lokstedt nach Pinneberg 20 km

Das Wetter ist trübe und wir haben Gegenwind. Aber das Tandem muss zurück zum Verein, denn die gemeinsamen Touren laufen wieder an. Wir starten bei mir in Lokstedt und folgen der Güterbahnstrecke über die A7 bis zur Elbgaustraße. Am ICE Wartungswerk entlang nach Waldenau-Datum. Über Feldwege in das Pinneberger Quellental erreichen wir das Vereinsgelände und begrüßen die eifrigen Schrauber. Gemeinsam putzen wir unser Tandem und beschließen die Tour bei Kaffee und Keksen.

 

Nach diesen schönen Touren freuten wir uns auf die bevorstehenden Gruppenfahrten.

Das Bild zeigt ein Renntandem. An der Sattelstütze hinten is ein Fahrradanhänger gekoppelt. Der Anhänger erweitert das Tandem um zwei weiteren Sitzplätze inklusive Predalen. Es handelt sich offensichtlich um eine Familie: der Vater vorne, dann die Mutter und auf dem Anhängererweiterung sitzen zwei Mädchen von geschätzt 7 oder 9 Jahre alt. Alle sind in Rennradkleidung. Der Hintergrund lässt vermuten, dass das Bild in den Vereinigten Staten aufgenommen wurde.

An alle Kunst- und Kulturinteressierten 

Von Sabine D.

Vor ein paar Tagen berichtete mir ein Bekannter beiläufig von der Hamburger Initiative „Bei Anruf Kultur“. Da dachte ich mir sogleich, dass dieses Angebot auch für die „Weiße Speiche“ interessant sein könnte.

 

Hier nimmt eine Museumspädagogin Ausstellungsbesuchende, die währenddessen zu Hause auf dem Sofa sitzen, mit auf eine akustische Museumsführung. Sie ist tatsächlich im Museum und beschreibt, was sie sieht. Die Ausstellungen werden dabei so präzise beschrieben, dass sie vor dem inneren Auge lebendig werden, z.B. die alte SPIEGEL-Kantine im Museum für Kunst und Gewerbe.


Funktionieren tut das so:

Man meldet sich über www.beianrufkultur.de oder telefonisch unter (040) 20940429 für eine Museumstour an, die man sich aus dem Angebot auf dieser Seite ausgesucht hat. Einen Tag vor der kulturellen Führung wird man dann angerufen und bekommt eine Festnetznummer und den Zugangscode für die Einwahl zur entsprechenden Veranstaltung. Während der Führung werden die Teilnehmenden stumm geschaltet und können so in aller Ruhe zuhören. Zwischendurch haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber immer wieder die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Die Führungen dauern meist ca. eine Stunde, und ein weiterer Austausch im Anschluss ist möglich.

Logo von

Das Projekt wurde vom Blinden-und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH), das Büro „grauwert“ und zahlreichen Kultureinrichtungen in Hamburg entwickelt, um Kultur auch im Corona-Lockdown zugänglich zu machen. Bis zu 15 Personen können sich so an Führungen durch Ausstellungen - ganz einfach per Telefon beteiligen.

 

Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung Kulturglück, Aktion Mensch und aktuell von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg - damit ist das Angebot für alle Teilnehmenden kostenlos.

 

Ich wünsche euch viel Spaß!

Geschichten aus dem Tandemclub

Von Maike Dwenger

 

Einmal wurden wir, der Tandemclub, zu einem Radrennen „Rund um Ascheffel“ eingeladen.

 

Mit vier Tandems fuhren wir hin und merkten gleich, dass wir in eine Profiveranstaltung geraten waren.

 

Eine Riesenmenge Rennradler, voll ausgestattet in Profikleidung, mit Klickschuhen, Handschuhen, Helmen und Shirts mit Nummern fieberten dem Rennen entgegen. Gut, Helme hatten wir auch und durften auch ohne Nummer starten.

 

Die ausgewiesene Strecke verlief zweimal um den Aschberg, jeweils 16,5km rauf und runter am Rande der Hüttener Berge.

 

Ich war mit meinem Mitfahrer Gregor noch nicht ganz um den Berg herumgefahren, als uns schon die ersten auf ihrer zweiten Runde überholten.

Nun, auch wir erreichten das Ziel und alle zusammen bekamen wir sogar einen Pokal überreicht, wahrscheinlich wegen des Spaßfaktors, den wir mit den Tandems dem Rennen geliefert hatten.

 

Die Preisverteiler staunten nicht schlecht als Gregor, derzeit auch unser erster Vorsitzende, den Pokal entgegennahm und in seiner uns bekannten trockenen Art die Dankesworte beendete mit den Worten: „Naja, der kommt dann bei uns in den Container!“

Das Bild hat Jan Klijn künstlich zusammengesetzt und zeigt etwas übertrieben einen großen Müllcontainer aus grünem Kunststoff, aus dem halb ein riesiger Pokal steckt.

Pressespiegel

Die folgende Geschichte geht über das Klavierduo Be-flügelt, das aus Julian Eilenberger und Andreas Güstel besteht. Dieses Duo veranstaltet immer wieder spannende Aktionen, bei denen das Klavier eine zentrale Rolle spielt. Jan Klijn fand die folgende Aktion über Twitter auf den Seiten https://tastdem.art.blog/ und https://www.be-fluegelt.info/

 

In dieser Geschichte fährt das Be-flügelt-Duo auf dem TASTDEM der Elbe entlang und spielen Musik. Das TASTDEM besteht aus einem Tandem mit einem Anhänger, auf dem ein Klavier steht. Hier erzählen die zusammengefasst, wie es dazu kam.


Be-Flügelt, die Extrempianisten auf dem Tastdem

Die Geschichte liest ihr unter https://tastdem.art.blog/.

Dialog am Frühstückstisch

Aufgeschnappt von Joachim K.

 

„Papa, bei euch in der Firma arbeiten doch zwei Afrikaner, oder?“

„Ja, warum?“

„Woher kommen die denn?“

„Naja, ich glaube, aus Nigeria.“

„Ist das weit weg?“

„Ich denke nicht… die kommen doch jeden Morgen mit dem Tandem zur Arbeit!“

Höpen – wat?

Von Martina F.

 

Na, die Auflösung kommt ein bisschen später… Das Wetter in der letzten Oktoberwoche war hervorragend. Der sogenannte goldene Oktober hatte sich von seiner schönsten Seite gezeigt. Nicht anders war es am ersten Wandertag der Weißen Speiche nach der Radelsaison, am 30.10.21. Wir wurden mit einem sonnigen, bunt leuchtenden Herbsttag beschenkt.

 

Um 9:15 Uhr fuhren wir mit dem Metronom nach Buchholz in der Nordheide. Unterwegs stiegen in Harburg Maike und Thomas zu, in Buchholz wartete Manuela auf unsere Gruppe und als wir in die Erixx Bahn gewechselt hatten, stieß in Suerhop Fritz, der am längsten schlafen durfte, noch zur Gruppe hinzu. Mit ihm waren wir dreiundzwanzig wanderfreudige Personen, die sich vom Bahnhof in Schneverdingen auf den Weg zum Heidegarten machten, dem Ausgangspunkt der Wanderung.

 

Doch bis dahin ging es zunächst einmal ca. 1,5 km entlang der Hauptstraße. Am Heidegarten angekommen, begrüßte uns Kirsten W., unsere Wanderführerin und sehr gute Kennerin der Nordheide, herzlich, und gab uns erste Informationen zu diesem besonderen Garten: In 1990 wurde der Heidegarten angelegt. Er ist der größte in Deutschland. Hier gibt es bis zu 150.000 Heidepflanzen aus 180 verschiedenen Sorten. Egal in welchem Monat dieser Garten besucht wird, es blüht immer eine Heidesorte in einem der zwölf Monate. Eine Riesenrabatte von rot-weißen Erikablüten ist so angelegt, dass von einer Aussichtsplattform das Stadtwappen von Schneverdingen zu erkennen ist. Dies ist rot-weiß gestreift und hat darunter eine weiße Margeritenblüte.

 

Von hier startete der eigentliche Rundwanderweg „Höpen“, der mit 7,5 km Länge ausgewiesen ist. Quasi ist er genau so lang, wie einmal um die Außenalster in Hamburg. Er nimmt seinen Anfang am Beginn des Waldes. Hier bat Kirsten um einen Moment des Innehaltens mit Silentium um ein Zitat zu diesem Ort der Heide von Hermann Löns (1866 - 1914), dem Heidedichter, kundzutun. Es handelt sich um den mittleren Vers aus dem Gedicht, welches insgesamt aus drei Versen besteht:

 

Lass deine Augen offen sein, geschlossen deinen Mund
und wandle still, so werden dir geheime Dinge kund

 

Bedauerlicherweise haben dies nicht alle Anwesenden wörtlich genommen, sondern sie benutzten ihren Mund, um sich gegenseitig etwas mitzuteilen. Wie auch immer, es ging zunächst durch den Wald, in dem zu dieser Herbstzeit der Weg vor lauter Blättern nicht zu erkennen war. Das bunte Laub raschelte so herrlich, wenn es mit den Füßen bewegt wurde. Zum Glück kannte sich Kirsten hier aus und führte uns sicher durch den Wald.

 

Hiernach folgten Wege entlang abgeernteter Maisfelder und weiteren Ackerflächen bis wir schließlich hügelaufwärts den Schafstall erreichten. Mit dem Schafstall im Rücken, in den von Ostern bis Oktober allabendlich gegen 17 Uhr die Heidschnuckenherde hinein- und am nächsten Morgen gegen 10:30 Uhr wieder herausgetrieben wird, hatten wir vor uns liegend einen offen Blick in die Heide. Ein malerisches Bild von sanften Hügeln, Besenheide und Wacholdersträuchern. Diese Gegend wird „Höpen“ genannt und ist ein Landschaftsschutzgebiet, welches durch Wald-, Acker- und Heidefläche gekennzeichnet ist. Das unterscheidet dieses Gebiet von anderen Heideflächen. Die höchste Erhebung ist hier der Höpenberg mit 119 m Höhe. Von hier aus konnten wir am fernen Horizont den Wilseder Berg sehen. So war es nur selbstverständlich, dass wir an diesem Ort kurz rasten durften. Da die Heidschnuckenherde leider nicht anwesend war, gab es dennoch Schafsköttel - nichts despektierliches, sondern zwei leckere Tüten Lakritze von Kirsten Wiepke machten die Runde. Diese süße salmiakhaltige Spezialität gibt es auch am Kiosk neben dem Schafstall zu kaufen. Sie sieht den echten Kötteln sehr ähnlich, es sind schwarze Kugeln, die mit Kristallzucker überzogen sind. Jene unter uns, die Lakritze mögen haben diesen Pausensnack genossen. Im Übrigen haben die Heidschnucken ihren Namen vom plattdeutschen Wort „schnucken“, was naschen bedeutet. Na, das passt doch.

 

Lange konnte die Gruppe hier nicht verweilen, denn schließlich hatte uns Kirsten in einem Restaurant zum Mittagessen angemeldet und der eine oder andere Zwischenstopp war noch geplant. Also liefen wir weiter auf einem eher festen sandigen Untergrund im Gegensatz zum durchgewirkten Nachbarweg, auf dem die Pferde mit ihren Kutschen langzogen. Ab und zu passierten wir Wacholdersträucher. Zum Erkunden der Wacholderbeeren hatten wir dieses Mal keine Zeit. Dennoch konnten diejenigen unter uns, denen es möglich ist, den Blick schweifen zu lassen, die außergewöhnlich beeindruckende ruhige Heidelandschaft in sich aufnehmen. Andere haben möglicherweise die frische Luft wertgeschätzt und sich über die anregenden Gespräche mit ihrer Begleitperson gefreut.

 

So verging die Zeit und wir kamen am Ende des Rundweges wieder am Heidegarten an, an dem wir links vorbei an einem kleinen Bachlauf liefen, um auf die Sonnenuhr zuzugehen. Diese gibt es seit 2005 an dieser Stelle. Mitglieder des Schneverdinger Lions-Club haben diese Uhr finanziert und hier aufgebaut. Sie ist eine der größten ihrer Art in Deutschland.

 

Danach hatte uns bald die verkehrsreiche Hauptstraße zum Bahnhof zurück. Unterwegs durften wir noch zwei kleine Zwischenstopps machen und den Erläuterungen von Kirsten lauschen. Zuerst hielten wir am Stadtbrunnen, dem sogenannten Märchenbrunnen, geschaffen vom Künstler Frijo Müller-Belecke. Er befindet sich unmittelbar vor dem örtlichen Rathaus. Es sind Bronzefiguren aus der heimischen Märchen- und Sagenwelt, die nebenbei bemerkt, wunderbar taktil zu erfassen gewesen wären, wenn, ja wenn wir nur genügend Zeit gehabt hätten. Gleiches gilt für die anmutige Heidekönigin vom gleichen Künstler gestaltet, die sich einige Meter weiter auf einer Bank sitzend als bronzene Figur zeigt. Sie erinnert an die lebendige Heidekönigin, die jährlich am letzten Sonntag im August beim Heideblütenfest gekürt wird. Sie trägt einen roten bodenlangen Samtmantel über einem weißen, ebenso langen, Kleid und weiße Handschuhe. Auf ihrem Haupt trägt sie eine aus frischen Erikablüten geflochtene Krone, die in den Zeiten, in denen sie nicht getragen wird, im Kühlschrank aufbewahrt wird, damit die Blüten lange frisch erhalten bleiben.

 

Für 13:30 Uhr hatte uns Kirsten inklusive individuellem Menüwunsch im Restaurant „Schäferhof“ angemeldet. Die aktuelle Zeit lag schon darüber und es waren noch ca. weitere 1,5 km ab Höhe des Bahnübergangs zu laufen, was die wenigsten aus der Gruppe wussten. So zog sich das Ende der heutigen Wandertour sehr hin. Schließlich erreichten wir das Restaurant mit fast einer Stunde Verspätung. Eigentlich war das Personal der Küche schon ab 14 Uhr in der Pause. Doch Kirsten hatte unsere voraussichtliche Verspätung von unterwegs kommuniziert und somit wartete das bereits am Vormittag bestellte Essen darauf, verspeist zu werden. Von daher ging im Restaurant alles sehr schnell: Platz nehmen, Getränke bestellen, Essen genießen, eventuell noch einen huschigen Nachtisch oder einen ebensolchen Kaffee, obendrein bezahlen und nach einer Stunde standen dreiundzwanzig Personen wieder draußen vor dem feinen Restaurant mit ländlichen Charme, bereit zum Abmarsch Richtung Bahnhof. - Rekordverdächtig!

Dort angekommen hatten wir noch ungefähr 25 Minuten Stehvergnügen bevor es mit der Regionalbahn zurück nach Hamburg ging. Kirsten schloss dankend ihre Wanderführung ab. Die Gruppe bedankte sich bei ihr mit einem freudigen Applaus und kam schließlich wohlbehalten im trubeligen und lauten Hamburger Hauptbahnhof an. Und die Moral von der Geschicht' ist: Zweiundzwanzig paar Füße laufen anders als ein paar gut trainierte einer Wanderführerin. :-) Schmunzel.

Eine Karte mit dem Text

Buchempfehlung: „Vom Inder, der auf dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden“

Von Barbara H.

 

Gleich vorweg: es handelt sich nicht um ein romantisches Fahrradreisebuch, sondern um eine Biografie.

 

Es geht um die Geschichte von Pikay, der 1975 zufällig in Neu Delhi eine junge Schwedin kennenlernt und sich unsterblich in sie verliebt. Als Lotta mit ihren Freunden und einem alten Bulli wieder nach Schweden zurückkehrt, folgt er ihr mit einem klapprigen Fahrrad.

Umschlag des Buches. Es sieht recht indisch aus mit vielen indischen Motiven. Farbe ist hellblau mit hellgrün. Neben Titel und Autor zeigt es ein Radfahrer neben einem Elefant.

Doch es geht in diesem Buch auch zum großen Teil um kulturelle und gesellschaftliche Themen dieser Zeit, und im Besonderen um das Kastenwesen in Indien.

 

Pikay stammt aus einer Familie von Kastenlosen und sieht sich in seiner Kindheit und Jugend massiven Diskriminierungen und existenziellen Problemen ausgesetzt. Schließlich gelingt es ihm, aufgrund seiner großen zeichnerischen Begabung, einen Platz an einer Kunsthochschule zu ergattern und kann sich mit Porträtmalerei über Wasser halten.

 

Nach und nach schafft er es, etwas Geld für seine Reise anzusammeln und macht sich auf den Weg durch verschiedene Länder. Richtung Schweden, ohne Karte, ohne App. Dafür begegnen ihm einige Abenteuer und Vorbehalte, aber auch jede Menge hilfreiche Unterstützung.

 

Schließlich gelingt es ihm 1977 in Schweden anzukommen. Über alle Grenzen und Vorurteile hinweg präsentiert sich heute eine glückliche schwedisch – indische Familie. Eine sehr lohnenswerte Geschichte – nicht nur übers Fahrradfahren.

 

Spiegel - Bestseller 2016 von Per J. Anderson

318 Seiten, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015


Bei der norddeutschen Hörbücherei als Daisy -Hörbuch, Katalog Nr.: 51704, erhältlich.

Spielzeit: 9:10 h

Foto-Wettbewerb

Von Anja Meister und Jan Klijn

 

Jawohl, ihr lest richtig. Für den nächsten Speichenspiegel möchten wir einen Fotowettbewerb starten. Dafür müsst ihr in Vorleistung gehen und bereits in diesem Jahr ein entsprechendes Motiv suchen und ein Foto machen. Und ihr lest wirklich richtig: ja, auch Blinde und Sehbehinderte können und sollen sich hier gern beteiligen. Sehr gerne sogar. 

Das Foto zeigt eine sehr alte Kamera, vermutlich 1950-er Jahren

Wir haben uns folgende Regularien ausgedacht:

  • Das Foto sollte mit unserem Verein, aber mindestens mit Tandem zu tun haben.
  • Das Foto muss „selbst gemacht“ sein, d.h. der Teilnehmer hat selbst fotografiert oder den Auftrag zum Foto gegeben. Teilnehmer und Fotograf müssen bei der Einsendung genannt sein.
  • Bitte das Foto mit Datum und Ort versehen. Auch eine kurze Beschreibung wäre sehr hilfreich.
  • Bitte sendet uns keine Serie, sondern nur ein einziges Foto! Wir werden nicht aus einer Fotoserie eines heraussuchen. Das überlassen wir euch.

 

Bist du sehbehindert, oder blind? Dann spreche doch bei einer Tour deinen Piloten an, ob er für dich ein Foto, bzw. sich auf die Suche nach einem Motiv für dich macht. Das funktioniert bestimmt.

Das Foto zeigt eine sehr alte Fotokamera, vermutlich aus den 1950-er oder 1960-er Jahren.

Also, wir sind sehr gespannt auf eure Kreativität und hoffen auf eine rege Teilnahme. Wir freuen uns über jede Zusendung. Je nachdem wieviel Platz im kommenden Speichenspiegel ist, werden wir die schönsten Fotos veröffentlichen.

 

Und zu guter Letzt: der Gewinnerin / dem Gewinner winkt ein kleiner Preis, der persönlich von uns auf sie / ihn zugeschnitten ist – versprochen!

Homeschooling in den Herbstferien – oder: man bastelt doch einfach mal was selbst!

Von Jan Klijn, unterstützt durch Anja Meister

 

Anja’s Patenkind Arrien ist eher der introvertierte Typ. Ruhig, besonnen und zurückhaltend. Umso mehr waren wir verwundert, dass Anja mit ihrem Neffen via WhatsApp ein Pingpong-Nachrichten-Austausch führte. Auslöser war eben dieser Arrien. Aber lasse uns die Geschichte in Ruhe erzählen.

 

Piep! Mein Mobil-Telefon kündigt eine Nachricht von Anja an. Sie schickt mir ein Bild von einem Tridem vor einer Wiese.

Fotobeschreibung: Vor einer untergehenden Sonne auf dem Land steht ein Tridem, ein Fahrrad für drei Leute. Das Fahrrad sieht sehr solide aus, wie ein gediegenes Herrenrad aus den 1950-er Jahren.

Wieder Piep! Diesmal ein weitergeleiteter Text.

 

Ich war mit Freunden fleißig.

 

OK, was heißt das nun? Und wer hat das überhaupt geschrieben? Und warum leitet Anja mir das weiter? Ich laufe ins Wohnzimmer, wo Anja sitzt.


Sie zeigt mir den Chat-Verlauf auf WhatsApp. Arrien? Das ist doch so gar nicht seine Art! Nicht nur ich bin darüber verwundert. Anja lachte. Dieser 16-jährige Junge überrascht uns doch sehr. Das Foto mit dem Tridem kam lediglich mit „Ich war mit Freunden fleißig.“ Ich las den ganzen Chat-Verlauf.

 

Arrien: Ich war mit Freunden fleißig.

 

Anja: Oh, nein! Hattest du die Verantwortung (vorne), warst du SpassBREMSE (hinten), oder hast du die Welt gerettet (Mitte)? Ist ja cool! Ich habe auf solch einer Höllenmaschine mal mit 3 weiteren gesessen...uuuaaaa 🥺

 

Arrien: Wir haben immer gut gewechselt, es macht ziemlich Spaß 😂

Wir haben in den Herbstferien angefangen, aus drei alten Fahrrädern von einem Schrottplatz ein neues zu bauen und sind jetzt fertig geworden👍

 

Anja: Ist ja genial! Wenn wir das nächste Mal mit unserem Tandem oben sind, sollen wir dann ‚ne Tour zu sechst machen? Ihr drei, Jan und ich auf dem Tandem und dein Papa auf dem Einzelrad?

 

Anja: Also: ICH wäre dabei. Zu lachen gibt es dann bestimmt auch eine Menge!

 

Arrien: Ist eine gute Idee. Ich weiß aber nicht, ob ich meine Freunde zu sowas überreden kann. Aber da lässt sich sicher was machen.

 

Anja: Come on! Mit einem großen Eis 🍦 ist fast jeder käuflich! Ihr habt ja auch noch einige Wochen Zeit zum Trainieren 😘

Wir laden euch auf das Eis auch ein!!!!

 

Arrien: Dann ist das natürlich was ganz anderes 😁

 

Anja: Sag ich ja: JEDER ist käuflich!

 

Anja: Ich bin fast ein bisschen neidisch.

 

Während des nächsten Urlaubs bei meiner Schwiegerfamilie auf Eiderstedt haben wir Arrien vorgewarnt, dass wir mit ihm und den beiden anderen Tridembauern, Kian und Klaas, gern eine Runde fahren möchten. Na ja, soweit kam es dann nicht, die beiden Freunde waren an dem Tag anderweitig verabredet. Stattdessen haben zwei alte Herren sich bereit erklärt, mit uns eine Spritztour zu machen: Arrien’s Papa Gonne und Markus.

 

Also fuhren fünf Leute auf zwei Fahrrädern durchs Dorf: Anja und ich auf dem Tandem und die anderen drei auf dem Tridem. Das war richtig klasse. Mit Sicherheit waren wir an dem Tag das Highlight auf den Straßen Eiderstedts. Mir fiel sofort auf, dass das Tridem zügig unterwegs war. Die drei konnten bei unserem sportlichen Fahrstil problemlos mithalten. Das ist mir zwar nicht fremd, aber auch nicht unbedingt selbstverständlich. Ich erinnerte mich an das Quadrodem in unserer Vereinshalle, das auch aus Einzelrädern zusammengeschraubt wurde und das – vorsichtig ausgedrückt – mäßig bequem und nur mäßig sportlich fährt. Das Tridem dagegen wurde also offensichtlich von Profis zusammengestellt. Der arme Markus quälte sich zunächst etwas, weil er zwar Fahrrad, aber noch nie auch mal Tandem gefahren war. Aber das etwas verkrampfte Gesicht entspannte sich sichtlich nach einer Viertelstunde. Und das „Oh, mein Gott, jetzt fährt Anja auch noch freihändig“ war auch schnell vergessen.

 

„Papa, schaltest du mal hoch, dann hören wir auf zu treten.“ Steuermann Arrien gibt Anweisungen. Geschaltet wird also durch den mittleren Fahrer. Auch nett. Man muss nur miteinander kommunizieren.

Das Foto zeigt die drei Männer auf dem Tandem. Im Hintergrund Weidegebiete mit Kühen. Am Gepäckträger vorne hängt eine rote Fahrradtasche mit Getränken und Keksen.

Na ja, die Tour war dann trotz des kalten Windes sehr schön und sehr amüsant - auch die Pause im Naturschutzgebiet „Katinger Watt“ mit leckeren türkischen Keksen und mitgebrachten Getränken (Dankeschön). Insgesamt 25 km über die südöstliche Halbinsel.

 

Übrigens, die drei Freunde Kian, Klaas und Arrien fahren mit dem Tridem regelmäßig zur Schule nach St. Peter-Ording. Je nachdem, wo das Tridem gerade „übernachtet“, fährt z. B. Nummer 1 auf einem Einzelrad von Kating nach Welt. Dann fahren Nummer 1 und 2 auf dem Tridem nach Tating. um dann zusammen mit Nummer 3 nach St. Peter-Ording zu radeln. Sie werden in der Schule inzwischen bei allen Schülern bekannt sein, schätze ich.

 

Coole Jungs!

Das Foto zeigt ein etwas besonderes Tandem mit Platz für vier Personen. Im Gegensatz zu einem normalen Tandem sitzen hier unten zwei Personen und oben auch zwei. Alle Pedale sind mittels Ketten verbunden. Das Fahrrad ist gegen ein Gebäude gelehnt und es ist unbekannt, ob man darauf fahren kann.

Ulli Staniullo leitete folgende Newsletter Die Kette vom 01.04.2021 von Tandem-Hilfen e.V. an den Speichenspiegel weiter.

 

Tandems für die Saison vorbereitet

Von Thomas N. von Tandem-Hilfe e.V.

 

Wie fast in jedem Jahr hat Tandem-Hilfen in diesem Frühling alle Vereinstandems in der Werkstatt gehabt, um sie für die Saison fitt zu machen. Neben den üblichen Wartungsarbeiten sind sie diesmal speziell für die Nutzung im Corona-Jahr vorbereitet worden.

 

Um den Abstand zwischen Pilot und Co-Pilot entsprechend den Eindämmungsverordnungen der einzelnen Länder anzupassen, sind flexible Zwischenstücke jeweils in den Rahmen eingepasst worden. Garantiert ist somit der vorgeschriebene Mindestabstand von 1,5 m. Zusätzlich befindet sich nun zwischen Sattel des Piloten und Lenker des Co-Piloten eine Kunststoffscheibe (siehe Abbildung unten).

 

Der Umbau der Vereinstandems war natürlich sehr kostenintensiv, so dass wir beim Bundeswirtschaftsministerium Märzhilfen in Höhe von 12.000 Euro beantragt haben.

 

Erst wenn diese Hilfen bei uns eingetroffen sind, können wir wieder mit unseren Touren beginnen, denn zuvor ist noch eine Abnahme durch den TÜV nötig; und dafür brauchen wir den finanziellen Zuschuss.

 

Wir bitten also noch um etwas Geduld. Derweil können ja alle Tandem-Freunde, die ein eigenes Gefährt besitzen, den Corona-Umbau ihres Tandems vornehmen. Gern geben wir Informationen über geeignete Werkstätten weiter.

 

Über eure Erfahrungen mit coronagerechten Tandems werden wir in der KETTE gern berichten.

Eine Skizze von einem Corona-sicheren Tandem. Vor dem zweiten Lenker ist eine Glasplatte eingezeichnet. Das Tandem ist auch etwas länger als ein normales Tandem, damit man die 1,5 Meter-Regel einhalten kann.

Von Hubert R., veröffentlicht online auf https://www.bsvsb.org/ im 1. Halbjahr 2021 und dort von Ulli Staniullo gefunden.

 

Die Ballade vom sterbenden Stock

Wer klappert so spät um den Häuserblock?

Es ist ein Blinder mit seinem Stock.

Zur Straßenbahn möcht er, zur Sechser-Tram,

die Luft, sie ist kühl und die Finger sind lahm.

 

"Mein Sohn, was eilest du vorwärts, du Wicht,

merkst Junge, du den Laternenpfahl nicht,

der vorwärts steht, aufrecht und steif?

Mein Sohn, das ist kein Nebelstreif!"

 

Schon kracht es, schon birst von der Brille das Glas,

herjemineh, das ist wirklich kein Spaß.

Er hält sich den Kopf, schaut blöd in die Welt,

doch es hilft nichts, er muss weiter, vorwärts der Held!

 

Erst langsam, dann rascher geht wieder sein Schritt,

und vor ihm das Stöckchen tappt emsig mit.

"Halt ein, mein Sohn! Denn merkst du nicht dort

den vollen Mülleimer am düsteren Ort?"

 

Noch ein paar Schritte, dann ist es geschehn,

der Eimer, er liegt, anstatt weiter zu stehn.

Es ergießt sich sein Inhalt in das Gelände,

der Kerl steht da und ringet die Hände.

 

Was soll er nun machen? Er kann hier nicht weilen,

es ist schon spät und er muss sich beeilen!

Nach rechts und nach links schwenkt er seinen Stock

da fährt er 'ner Dame damit unter den Rock.

 

Sie hatt's zwar nicht gerne, doch sieht sie es ein,

denn schließlich denkt sie, was sein muss, muss sein.

Und weiter geht die verwegene Hatz,

er jagt im gestreckten Galopp über den Platz.

 

Die letzten paar Meter, schon will er ermatten,

da bringt er den Prügel noch zwischen zwei Latten.

Ein kurzes Krachen, dann hält er gespannt,

einen halben Stock nur noch in seiner Hand.

 

Von Ferne her hört er leises Gebimmel,

er kann nur noch denken: „Hilf mir, oh Himmel!“

Er erreicht die Bahn mit Müh und Not.

Er selbst ist nur halb, doch sein Stock ist ganz tot.

Das Foto zeigt einen Blindenstock bzw. ein Langstock.
Das Bild zeigt eine Fotomontage. An einem Pfosten hängt ein typisch berliner Mülleimer in der Farbe Orange mit der Aufschrift

Wir gedenken der verstorbenen Mitgliedern

Aus Datenschutzgründen werden diese Informationen nur in der Papierversion sowie in der Tandemclub-interne Word-Version veröffentlicht.

Die Deadline für Artikeln für den Speichenspiegel 2022/2023 ist 1. Dezember 2022. Wir freuen uns über zahlreiche Artikeln und Fotos.

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